Siargao – 25. – 30.6.2014
Mit einem kleinen Flugzeug geht es in etwa einer Flugstunde von Cebu auf die Insel Siargao, im Westen der Philippinen. Es ist der kleinste Flughafen meiner bisherigen Reise. Das Ende des Runways ist bereits gut sichtbar als wir zum Stehen kommen. Das Gepäck wird einfach vor dem einzigen, kleinen Flughafengebäude abgelegt.
Vom Flughafen geht es in etwa 40min im Minibus zum meinem kleinen Resort. Ich gönne mir seit langer Zeit in Dormitories einfach mal ein Doppelzimmer (auch weil es hier kaum Dormitories gibt). Mein Zimmer hier ist größer als das Zimmer in Cebu, dass ich mir mit 8 Leuten geteilt habe. Im Resort lerne ich auch direkt weitere Reisende kennen. Mal wieder sind erstaunlich viele Deutsche bzw. deutschsprachige Menschen anzutreffen.
Nach einem leckeren Mittagessen erkunde ich kurz die Gegend. Spätestens am Strand stelle ich fest, dass ich eines dieser kleinen verbliebenen Paradiese entdeckt habe. Einfach nur ein Postkartenmotiv nach dem anderen. Und keine Menschenseele treffe ich am Strand. Über den Friedhof, der direkt am Strand liegt, laufe ich zurück zum Resort.
Dort angekommen beschließe ich mich gleich ins Inselleben zu stürzen und mache einen ausgedehnten Mittagsschlaf.
Ich esse, wie die kommenden Tage auch, sehr lecker im Resort zu Abend. Danach gehe ich mit Elsten, einem Schweizer, in die Nine Bar. Über unbeleuchtete Straßen oder besser Feldwege geht es in 10min zur Bar. Eine gemütliche, große Bar, in der heute Live-Musik gespielt wird. Leider fängt es in der Nacht noch an zu regnen, so dass der Rückweg zu einer Pfützenwanderung wird.
Donnerstag – 26.06.2014
Nach einem leckeren Frühstück verbringe ich den Vormittag am Laptop. Begrüßt wird man übrigens, egal zu welcher Tageszeit, mit „Good Morning“ oder „Merry Christmas“, denn das Leben hier ist jeden Tag so schön wie Weihnachten (erfahre ich). Auch sonst ist es das echte Inselleben. Wenn der Fischer auf der Party zu tief ins Glas geschaut hat, gibt es am nächsten Tag keinen Fisch.
Am frühen Nachmittag werde ich von meinem Surflehrer, Yanyan, abgeholt. Mit dem Motorrad und zwei Surfbrettern geht es über holprige, mal matschige Wege zur Cloud 9, dem bekanntesten Surfspot hier auf der Insel.
Zuerst lerne ich am Strand wie man auf das Surfbrett korrekt aufsteigt. Die Theorie im Trockenen lernt man recht fix. Über einen langen Steg geht es ins Wasser. Noch gute 5min laufen wir über felsigen Untergrund weiter hinaus ins Meer und dann heißt es paddeln. Und das ist der bittere, super anstrengende Teil beim Surfen. Gegen die Welle hinaus aufs Meer paddeln. Bei meinem Surflehrer sieht das super einfach aus. Ich brauche ewig, fast jede Welle wirft mich um oder zurück. Als ich meinen Lehrer erreicht habe hält er mein Surfbrett fest und wir warten auf eine passende Welle. Dann geht es ganz schnell, viel zu schnell für mich: Er sagt „Get ready“ und gibt mir einen Stoß in die Welle, die Welle erfasst mich und ich versuche aufzustehen. Platsch und ich gehe baden.
Es dauert ein paar Anläufe bis ich zum ersten Mal auf dem Brett stehe und auf der Welle gleite. Ein super Gefühl. Wenn nur das häufige hinauspaddeln nicht wäre. Nach wohl 2h bin ich total am Ende und wir hören auf. Immerhin ist das Wasser angenehm warm und dank Wolken knallt die Sonne nicht unbarmherzig auf uns hinab.
Beim Hinauswaten aus dem Wasser rutsche ich dummerweise mit beiden Füßen von einem Felsen ab und hole mir ordentliche Kratzer. Das ganze blutet schön vor sich hin. Im Resort gehe ich erst duschen und wasche den ganzen Sand ab. Danach gibt die lokale Medizin: Den Sanft einer Limette auf die Wunden getröpfelt. Argh, das brennt unglaublich. Danach noch Antiseptikum und Pflaster.
Ich esse zu Abend und falle danach direkt ins Bett.
Am Abend geht’s wieder in die Nine Bar, wohl der einzige Ort an dem die WM-Spiele gezeigt werden.
Freitag – 27.06.2014
Den Vormittag verbringe ich wieder gemütlich mit frühstücken und am Laptop. Am Mittag geht es wieder zur Cloud 9. Zum Glück konnte ich im Resort ein paar alte Surfschuhe auftreiben. So läuft es sich schon wesentlich angenehmer über die Felsen und die Wunden sind auch etwas geschützt.
Das Surfen geht heute schon wesentlich besser. Auch das Paddeln empfinde ich als nicht mehr so anstrengend wie am vorigen Tage. Nur meine Kratzer brennen im Salzwasser etwas und die Sonne knallt ordentlich auf uns hinab.
Zurück im Resort gibt es Abendessen. Während ich esse macht es „Klack“ und alle Lichter gehen aus. Kein Strom mehr. Kurze Zeit später beginnt der Generator zu brummen. Aber leider geht der Generator nach einer Stunde kaputt. Dafür gibt es Kerzen und einen sehr klaren Sternenhimmel.
Trotzdem war der Weg zur Nine Bar noch nie so finster. Es scheint der einzige Ort mit funktionierendem Generator zu sein. Weithin hörbar dröhnt er vor sich hin. Viel los ist trotz Stromausfall und Freitagabend nicht. Der Jungle-Disko-Plan fällt ebenfalls aus, da es in der Disko keinen Generator gibt. Als die Besitzer anfangen Lampen und Fernseher auszuschalten, da der Dieselbestand zur Neige geht brechen wir auf.
Samstag – 28.06.2014
Zeitig aufstehen und frühstücken, denn um 10Uhr geht’s auf zur Island Hopping Tour. Mit etwa zehn weiteren Gästen geht es mit einem kleinen Boot zu drei Inseln. Der erste Halt ist nach 40min Fahrt am Naked Island. Eine kleine Insel, auf der absolut nichts ist außer feiner Sand und warmes Meer. Mit Stand Up Paddeling geht es von Naked Island zu Daku Island. Gute 30min paddeln wir von Insel zu Insel und ich spüre wieder meine Arme. Argh, es waren 30 lange Minuten.
Daku Island ist die größte der heutigen Inseln. Hier leben auch einige Menschen dauerhaft. In einem kleinen Bungalow gibt es ein üppiges Mittagessen: Ein großer gegrillter Fisch, Fischsalat mit rohem Fisch und jede Menge Reis. Zum Nachtisch Sehr lecker.
Am Nachmittag geht es zur letzten Insel, Guyam Island. Die Insel ist klein, rund und voller Palmen. Es erinnert stark an „Cast Away“. Ich gehe etwas Schnorcheln, allerdings sieht man nicht viele Fische. Später können wir noch beobachten wie etwa 30 kleine Schildkröten über den Strand ins Wasser kriechen.
Danach geht es zurück zum Resort. Dort freue ich mich, dass der Strom wieder funktioniert und lade erstmal alles auf (wer weiß wie lange der Strom bleibt).
Später esse ich und ziehe mit Elsten wieder zur Nine Bar.
Sonntag – 29.06.2014
Es ist Zeit für einen super-faul-gemütlichen Inseltag. Ich genieße es zu schlafen, zu essen und mich möglichst nicht zu bewegen.
Montag – 30.06.2014
Ich frühstücke, packe und checke aus. Mit einem Minibus geht es zum Flughafen. Es ist das erste Mal, dass mein Gepäck von Hand durchsucht wird. Aber ohne Gepäckscanner bleibt nichts anderes übrig. Kurze Zeit später landet das Flugzeug aus Cebu und weitere 30min später heben wir ab. Die Beschleunigung beim Start ist heftig und dem kurzen Runway geschuldet. Zum Abschluss gibt es noch einen tollen Blick aus der Luft auf Siargao.
Folgender Blogpost hat mich übrigens auf die Insel getrieben: http://www.justonewayticket.com/2014/04/26/ultimate-guide-siargao-philippines-for-non-surfers/