Jakarta – 30.1 – 2.2.2014
Am späten Nachmittag erreiche wir nach mehr als 8 Stunden Fahrt mit dem Zug die Hauptstadt Indonesiens: Jakarta. Wir sind komfortabel in der Executive Klasse gereist, da der Zug nur aus dieser einen Klasse bestand. Vor allem die Beinfreiheit war, auch für mich, beeindruckend. Allerdings wurden die Anfangs noch sehr bequemen Sitze mit der Zeit fürchterlich. Da half auch kein Kissen.
In Jakarta haben wir dann für die Strecke vom Bahnhof zu unserem Hostel über 2h gebraucht. 2h für nur 15km. Das lieferte uns einen ersten Eindruck von Jakarta als Staumoloch. Wir erhalten im Hostel ein kleines 2Personen Zimmer mit Fenster nur zum Gang. Wir hatten schon deutlich schönere Zimmer.
Freitag – 31.1.2014
Nach dem Aufstehen erkundige ich mich im Hostel, nach den Must-See’s in Jakarta. Die Antwort ist ernüchternd: Nix. Nach einigem hin und her werden mir doch einige Sehenswürdigkeiten genannt. So ziehen wir los. Das Nahverkehrssystem in Jakarta besteht nur aus Bussen (und Taxis). Mit einem Minibus, den man durch winken anhält, fahren wir zu einer Transjakarta Bushaltestelle. Die Transjakarta Busse haben meistens eine eigene Fahrspur, wodurch sich etwas schneller unterwegs sind. Leider hält unser Minibus irgendwo vorher und der Fahrer schickt uns raus (immerhin will er kein Geld für die Fahrt). Wir fragen uns zur richtigen Bushaltestelle durch und gehen uns unterwegs in einer Mall mit Frühstück versorgen.
Abendessen gibts vom heißen Stein in einer Mall und den restlichen Abend verbringen wir gemütlich im Hostel.
Danach fahren wir mit dem Bus in die größte Malls Indonesiens. Eigentlich nichts besonders, aber man hat einen ganz schönen Ausblick auf Teile der Stadt. Von der Mall aus laufen wir zum National Monument, einem 137m hohen Turm mit goldener Fackelspitze und umgeben von einem riesigen Park. Leider ist der Aufzug zur Aussichtsplattform defekt, so dass wir nur auf die niedrige erste Plattform können. Erschöpft vom vielen Laufen und der drückenden Schwüle legen wir zu den Füßen des Monuments eine längere Pause ein. Auch vom permanenten „Mister, a photo with you please“ müssen wir uns erholen.
Heute ist Chinese New Year und wir hoffen auf eine Parade und Feuerwerk. So begeben wir uns zurück zum Bus und fahren in den Norden Jakartas nach Kota. Wir laufen eine gute Stunde durch das Viertel. Doch aus sehr vereinzelten chinesischen Lampions, finden wir nichts. Außerdem ist es sehr dreckig und riecht unangenehm. Müde und kaputt beschließen wir, dass die Chinesen auch ohne uns gut ins neue Jahr starten können und kehren um.
Samstag – 1.2.2014
Nach dem Aufstehen versorge ich mich beim Konditor um die Ecke mit kleinen Frühstücksleckerein und breche am späten Vormittag ins Taman Mini Indonesia auf. Da es keine gute Busverbindung gibt, mind. 3mal umsteigen, fahre ich bequem mit dem Taxi. Vor Ort bin ich über den Aufbau verwirrt und verschaffe mir mit einer Gondelfahrt erst einmal einen Überblick. Erwartet hatte ich eine Miniaturausgabe von Indonesien, doch in Miniatur ist hier nichts. Vielmehr stellen die einzelnen Regionen Indonsiens ihre Kultur und vor allem Architektur in natürlicher Größe dar. So gibts es beeindruckende Bauwerke aus allen Teilen Indonesiens zu sehen. Es erinnert mich ein wenig an ein Freilichtmuseum. Allerdings hätten einige kurze Erklärungen und Beschreibungen zu den Bauwerken nicht geschadet.
Dazwischen gibt es viele Indonesier die Picknicken und Fahrgeschäfte für Kinder. Von diesen werde ich so häufig wie nie zuvor um ein Foto gebeten. Leider ist der komplette Park für Autos und Roller freigegeben, so dass es nicht wirklich ruhig zugeht.
Mit einem kleinen Minibus, dessen Decke für mich zu niedrig ist, fahre ich zur Bushaltestelle, warte dort gute 30min auf den Bus und fahre dann zurück in Richtung Hostel. Unterwegs muss ich ziemlich verwirrt auf die Anzeige der nächsten Haltestelle und meine Busplan geschaut haben, so dass mich Albert anspricht und mir gerne helfen möchte. Wir kommen ins Gespräch und gehen in einer Mall etwas Essen.
Dabei sehe ich in der Mall zum ersten Mal einen Lion oder Dragon Dance. Erst demonstrieren zwei kleine Jungs ihr können in dem Drachenkostum, bevor zwei Männer eine beeindruckende Vorstellung liefern: Sie hüpfen vorwärts und rückwärts über kleine Plattformen auf Stelzen in etwa 2m Höhe. Dabei haben sie ein rasantes Tempo, so dass wir Zuschauer alle den Atem anhielten. Aber auch die Mimiken, die sie mit den Drachen zeigen können, faszinieren mich gewaltig. Eine wirklich tolle Show.
Nach einer leckeren Suppe trennen sich für Albert und mich wieder die Wege. Auf dem Heimweg gehe ich noch einkaufen, bevor ich mit Bus und Minibus endlich wieder im Hostel ankomme.
Sonntag – 2.2.2014
Am Sonntagmorgen muss ich ganz früh aufstehen, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Zum Aufstehen gibt es noch eine Überraschung als Sandra mir mitteilt, dass sie den Flug ausfallen lassen wird. Sie war gestern Abend noch aus und hat jemanden aus dem Hostel kennengelernt. Nach etwas mehr als drei tollen, spannenden Monaten trennen sich somit ganz abrupt die Wege.
So geht es für mich alleine mit dem Taxi zum Flughafen. Der Flug startet mit etwas Verspätung und bringt mich in 2,5h nach Medan, auf der Insel Sumatra.