Takayama – 19. – 21.04.2014
Mit einem Affenzahn fahren wir mit dem japanischen Schnellzug Shinkansen durch Japan (die Züge werden auch Bullettrain genannt). Unsere Strecke verläuft parallel zur Küste, von der wir leider nicht sehen. Nach etwa 2h Fahrt erreichen wir die Großstadt Nagoya. Leider sehen wir den Fuji-Berg nicht, da das Wetter zu neblig und diesig ist.
In Nagoya wechseln wir den Zug und fahren mit einem Regionalzug in etwa 3,5h nach Takayama. Die Strecke führt immer weiter hinein in die japanischen Berge der Nagano-Region. Es zeigen sich tolle Bergpanoramen und bereits entlang der Strecke viele blühende Kirschbäume. Durch einige Tunnel und viele Brücken führt unsere Strecke am Ende nach Takayama.
In Takayama werden wir von kühlen Temperaturen überrascht. Kaum über 10° Grad warm oder besser kalt ist es hier. Wir laufen in 20min zu unserem Hostel, einer Jugendherberge in einem ehemaligen Tempel. Originale japanische Architektur erwartet uns, mit Wänden aus Papier. Leider ist es auch entsprechend kalt. Da macht es noch weniger Spaß direkt die warmen Schuhe ausziehen und gegen kalte Schlappen tauschen zu müssen. Aber so ist das hier und extra Schlappen für die Toilette gibt es auch noch.
Unser Zimmer ist ebenfalls traditionell japanisch. Kein festes Bett, sondern Matten mit denen man sein eigenes Bett bauen muss.
In der Jugendherberge wurde uns empfohlen nach Hidakokufu zu fahren, da dort ein Festival wäre. So fahren wir kurze Zeit später erneut mit dem Zug in das etwa 15min entfernte Dorf.
Dort werden wir, kurz nach dem wir den Bahnhof verlassen haben, mit Sake an einem Lagerfeuer begrüßt. Ansonsten gibt es in der Stadt eine Straße voller kleiner Verkaufsstände, ähnlich einem deutschen Weihnachtsmarkt. Auch das Wetter erinnert mich daran, denn es wird immer kühler. Wir essen uns durch mehr oder weniger bekannte japanische Speisen und sind froh keinen einzigen Fehlgriff gemacht zu haben.
Später treffen wir noch auf den Umzug. Nur mit einem weißen Tuch (freier Oberkörper) und Schuhen bekleidete Männer tragen oder schieben eine Art Wagen. Darauf ist eine riesige Trommel befestigt, auf der zwei Männer sitzen und die Trommel schlagen. Rundherum laufen viele Menschen mit großen und kleinen Laternen. Den Sinn oder die Geschichte zu diesem Umzug finden wir leider in keinem Reiseführer und von den Japanern spricht keiner ausreichend Englisch.
Sonntag – 20.04.2014
Die Regeln in der japanischen Jugendherberge sind strikt: Zwischen 10Uhr und 15Uhr soll man sich nicht in der Herberge aufhalten und um 22Uhr wird zugeschlossen (gestern war eine Ausnahme). So machen wir uns kurz vor 10Uhr aus dem Haus.
Zuerst frühstücken wir in einem kleinen, schicken Cafe und gehen danach zur Touristeninformation.
Von dort fahren wir mit einem Bus in das Hida Folk Village. Ähnlich wie im Hessenpark sind im Hida Folk Village Gebäude aus der Hida Region gesammelt. Sie wurden an ihren ursprünglichen Standorten abgebaut und detailgetreu hier in Takayama wieder errichtet. Rund um einen See stehen die verschiedenen Häuser und wir können so die verschiedenen Architekturen und Lebensweisen der Menschen besichtigen.
Zurück in der Stadt schauen wir uns die Kirschblüte an. Entlang eines kleinen Flusses oder Kanals stehen dutzende Kirschbäume in der Blüte. Ein wunderbares Bild bietet sich uns.
Den Nachmittag verbringen wir mit dem Planen der kommende Tage. Das Reisen von A nach B ist dank des JR Passes leicht, aber eine günstige und komfortable Unterkunft zu finden erweist sich als schwierig. Vieles ist ausgebucht und erst nach längerer Suche werden wir fündig.
Leider hat es mittlerweile angefangen zu regnen. So laufen wir in das nächstbeste von der Touristeninformation empfohlene Restaurant. Es gibt super leckere Hamburger und japanisches Bier (wobei auch drei verschiedene deutsche Biere zur Auswahl gestanden hätten). Das japanische Weizen schmeckt richtig gut.
Viel mehr können wir nicht mehr unternehmen, da ja bereits um 22Uhr Sperrstunde in der Herberge ist.
Montag – 21.04.2014
Aufstehen, auschecken, Frühstück beim Bäcker kaufen und ab zum Bahnhof. Dort reservieren wir unsere Plätze nach Osaka (Reservieren ist kostenlos mit dem JR Pass möglich), frühstücken und schon geht es mit dem Zug los. Der Abschied fällt leicht, da es immer noch regnet.