Hue – 21. – 22.03.2014
Ganz, ganz früh klingelt der Wecker und ich quäle mich noch vor 6Uhr aus dem Bett. Noch nicht so richtig wach, dauert es eine Weile bis ich verstehe, dass der Strom ausgefallen ist. Also, nix mit warmer Dusche am Morgen.
Immerhin gibt es trotzdem Frühstück (ein hoch auf die Gas!) und um kurz nach halb sieben verlasse ich im Minibus Phong Nha. Das einzig gute am frühen Start: Ich schlafe direkt ein. So lässt sich auch die nicht vorhandene Beinfreiheit besser vertragen.
Gute zwei Stunden später erreichen wir die Vinh Moc Tunnels. Während dem Vietnamkrieg, den in Vietnam jeder nur „American War“ nennt, lebten über 90 Familien in diesen Tunneln. In nur 18 Monaten gruben die Einwohner mit einfachen Werkzeugen ein Tunnelnetz mit drei Ebenen, zwischen 12m und 23m unter der Erde.
Wir besichtigen erst ein kleines Museum und gehen danach hinab in die Tunnel. Gerade für uns Europäer haben die Tunnel eine sehr beengende Größe. Ein unangenehmes Gefühl. Die Vietcong Tunnel weiter im Süden Vietnams sind noch deutlich kleiner.
Wir sind mitten in der „Demilitarised Zone“ (DMZ), die zwischen Nord- und Südvietnam lag. Auf unserem Weg nach Hue liegt ein kleines weiteres Museum, direkt am ehemaligen Grenzfluss.
Gegen Mittag erreiche ich Hue. Zum Glück ist mein Hostel nur einen kurzen Fußmarsch vom Ausstiegspunkt entfernt. Ich checke ein, hole mir einen Stadtplan und miete mir ein Rad. Leider ohne Gangschaltung und auch sonst, hat es schon bessere Tage gesehen.
Mit dem Rad geht es zuerst zum Mittagessen und danach kreuz und quer durch die Stadt. Ich brauche etwas bis ich den Mut habe mich direkt ins Verkehrsgetümmel zu stürzen, aber anders kommt man hier nicht vorwärts. Sobald man sich aber einfach hineinstürzt, halten die anderen Verkehrsteilnehmer an oder weichen aus.
Am Nachmittag schaue ich mir die Kaiserliche Zitadelle von Hue an. Ein riesiges Gelände, dass während der Tet Offensive im Vietnamkrieg stark zerstört wurde.
Der einsetzende Regen treibt mich rasch zurück zum Rad. Doch ich bin zu langsam und werde einmal komplett eingeweicht. Immerhin gibt es in Hue Strom und so komme ich jetzt doch noch in den Genuss einer warmen Dusche.
Am Abend treibt mich der Hunger noch einmal hinaus durch den Regen. Den restlichen Abend verbringe ich dann im Hotel.
Samstag – 22.03.2014
Da das Hostel teil eines Hotel ist, gibt es endlich mal wieder ein Frühstücksbuffet. Super Sache und so richtig zum satt essen.
Gegen 13:30Uhr holt mich der Minibus ab. Nach wenigen Minuten Fahrt heißt es vom Minibus in den großen Bus umsteigen. Dieser Bus ist ein Schlafwagenbus. In drei Reihen sind jeweils übereinander Liegen montiert. Da unser Minibus zuletzt ankommt und ich als letzter den Bus besteige bleibt für mich nur noch die letzte Reihe. Glücklicherweise habe ich so 3 Liegen für mich und komme so auch mit meinen langen Beinen gut hin. Zu dritt wäre es super eng und kontaktfreudig…
Die Fahrt zieht sich. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50kmh schleppt sich der Bus die etwa 140km hinunter nach Hoi An. Immerhin verläuft die Fahrt großteils am Meer entlang. Und das ist, auch wenn es eher regnerisch ist, doch ein schöner Anblick.