Seoul – 02.05 – 08.05.2014
Nach anderthalb Stunden in der Luft landen wir planmäßig in Seoul. Den Flug habe ich zur Hälfte verschlafen und die restliche Zeit die Blaue Stunde durch das kleine Flugzeugfenster bewundert.
In Seoul nehmen wir den Bus zu unserem Hostel. Nach über einer Stunde Fahrt (wieder zurück im Rechtsverkehr) erreichen wir unsere Haltestelle. Im Hostel checken wir ein und machen uns danach auf die Suche nach etwas zu Essen.
Samstag – 03.05.2014
Früh klingelt der Wecker. Wir machen eine Tour durch die DMZ, die Demilitarisierte Zone zwischen Nord und Südkorea. Diese beginnt kurz vor 8Uhr am Morgen. Mit dem Minibus geht es zum großen Bus und dann in 60min hinein in die DMZ. Wir besichtigen zuerst einen der Tunnel, die von Nord nach Südkorea gehen. Laut einem Überläufer aus Nordkorea gibt es 20 Tunnel, von denen allerdings bisher nur 4 Tunnel gefunden wurden.
Danach geht es auf einen Aussichtspunkt hinauf. Von dort haben wir dank tollem Wetter einen super Ausblick auf die DMZ, die beiden darin liegenden Orte, den höchsten Fahnenmast der Welt und die Hyundai Fabrik in Nordkorea. Nach einem „Wettrüsten“ bzgl. der Höhe der Fahnenmäste handelte Südkorea nach dem „Der klügere gibt nach“ Prinzip. Nordkorea hat in der DMZ mit über 160m den höchsten Fahnenmast der Welt.
Zum Abschluss besichtigen wir noch den Grenzbahnhof. Durch die Eröffnung der Hyundai Fabrik auf nordkoreanischer Seite wurde auch der Bahnhof gebaut, doch seit einigen Jahren fahren keine Züge mehr.
Trotzdem verbindet dieser Bahnhof das Schienennetz Südkoreas mit dem Nordkoreas. Eine Fahrt von Südkorea, über Nordkorea, China und Russland bis nach Europa wäre somit möglich.
Zurück in der Stadt gehen wir essen und ruhen uns danach aus.
Am Abend gehen wir mit zwei weiteren Hostel-Gästen zu einem koreanischen Barbeque. Zu einem sehr günstigen Preis gibt es so viel Fleisch, Gemüse, Reis und Eis wie wir essen können. Gegrillt wird auf Gasgrills direkt am Platz, wobei uns die Bedienung mit der ersten Runde noch hilft. Ein sehr leckeres und preiswertes Abendessen.
Später am Abend erkunden wir noch einige Bars und wechseln dabei von günstig + Pub, zu fancy + Club/Lounge und abschließend zu einem Wein + Bar / Restaurant.
Sonntag – 04.05.2014
Da es gestern Abend spät wurde schlafen wir aus. Am Mittag brechen wir auf. Zuerst besichtigen wir den Jongmyo Shrine (Royal Shrine). Dort findet eine Feier statt, der wir kurzzeitig beiwohnen. Dafür sind die Schreine für die Öffentlichkeit leider gesperrt.
Nach dem Shrine geht es weiter zu zwei der Royal Palaces, dem Changyeonggung und dem Changdeokgung, mit dem Secrect Garden. Beides beeindruckende Paläste und ein toller Garten.
Auf dem Heimweg besuchen wir noch den Gwangang Markt. Ein riesiger Markt, bei dem allerdings viele Läden geschlossen sind. Dort essen wir auch zu Abend. Es gibt so etwas wie Kartoffelpuffer, einmal die einfache Variante und einmal mit Meeresfrüchten.
Danach fahren wir zurück zum Hostel.
Montag – 05.05.2014
Heute ist der nationale Feiertag zu Ehren der Kinder. Das Spektakel möchte ich mir natürlich gerne ansehen. Ich erwarte jede Menge Spiele und Veranstaltungen speziell für Kinder. Aber weit gefehlt. Als wir in der Gegend ankommen, die uns im Hostel genannt wurde, ist absolut nix besonderes los. :(
Wir spazieren am Fluss oder besser am Kanal entlang, der vor einigen Jahren wieder in die Stadt integriert wurde.
Von dort geht es weiter zu einem der kleine Berge oder Hügel, von denen sich einige in Seoul finden lassen. In Inwangsan folgen wir einem etwa 2h Rundweg aus dem Reiseführer. Bei tollem Sonnenschein genießen wir einen schönen Ausblick auf Seoul, umrunden einen kleinen Schrein und laufen entlang der alten Stadtmauer.
Nach dem Spaziergang ist es Zeit für ein Mittagessen. In einem kleinen koreanischen Restaurant bestellen wir mit Hilfe des Reiseführers Bibimbap: Reis mit Gemüse, scharf und lecker.
Danach holen wir uns im Supermarkt einen kleinen Nachtisch und genießen Nachtisch und Sonnenstrahlen im nahen Park.
Da das Wetter so wunderbar ist fahren wir mit der Metro zum N Seoul Tower, dem höchsten Gebäude in Seoul. Der Tower befindet sich auf einem Berg zu dem eine Seilbahn hinaufführt. Doch als wir die Schlange an der Seilbahn sehen verwerfen wir diesen Plan und machen uns zu Fuß auf den Weg.
Gute 30min später und leicht außer Puste erreichen wir den Gipfel. Dort kaufen wir Tickets für den Turm. Erst warten wir in der Ticketschlange, dann um auf den Turm zu dürfen, dann in der Schlange für den Aufzug.
Oben haben wir einen wunderbaren Ausblick auf Seoul. Leider ist alles verglast, eine offene Plattform wäre schöner gewesen.
Natürlich müssen wir für die Fahrt hinab wieder anstehen. Insgesamt haben wir deutlich mehr Zeit mit warten verbracht als wir für die Aussicht verwendet haben.
Zurück geht es mit dem Bus direkt bis zum Hostel (auf den Bus mussten wir auch noch 20min warten).
Zum Abendessen gibt es Pizza, die auch wirklich wie Pizza schmeckt (leider auch eher so viel wie in Europa kostet).
Dienstag – 06.05.2014
Am Morgen trennen sich für Lea und mich die Wege. Für sie geht es zurück in die Heimat und für mich weiter in Seoul.
Heute ist Buddhas Geburtstag, ein nationaler Feiertag in Südkorea. Ich fahre zum Jogyesa Tempel. Leider ist dieser vollkommen überfüllt mit Menschen und ich beschließe mich nicht in die Schlange einzureihen, die in den Tempel führt. Dafür ist der Tempel umso schöner mit Hunderten oder Tausenden Lampions geschmückt. Ein tolles Bild.
Danach besichtige ich den historischen Teil von Seoul: Bukchon. Nachdem ich die großen Straßen verlassen habe, die eher hip als historisch wirken, finde ich schöne alte Häuser, die wunderbar gepflegt werden.
Auf dem Rückweg schaue ich noch in einer Elektronik-Mall vorbei, um herauszufinden, was mich ein neues
Handy so kosten würde.
Zurück im Hostel kümmere ich mich um den Visaantrag für China.
Mittwoch – 07.05.2014
Die Feiertage sind vorbei und das Visa Zentrum für China hat endlich wieder geöffnet. Doch welch bittere Enttäuschung: Ohne Alien Card oder vorheriges chinesisches Visum kann ich kein Visum für China beantragen. Super enttäuschend! Ich bin frustriert. Den einzigen Rat den man mir gibt, ist das Visum in meinem Heimatland zu beantragen. Nur liegt das mal 8500km oder 12 Flugstunden und 600€ entfernt :(
Die nächste Enttäuschung gibt es beim Samsung Service. Ja, mein Telefon ist offensichtlich defekt und lädt nicht mehr. Da es aber ein deutsches Gerät ist muss das Ersatzteil erst bestellt werden. Einbau und Bestellung würden so etwa 10 Tage dauern. Die Kosten könnte mir dann erst der Techniker sagen, wenn er das Gerät repariert. Aber er ruft mich an und spricht die Kosten ab (wie er mich ohne Telefon erreichen will bleibt fraglich).
Ich beschließe dem ganzen Reparaturblödsinn ein Ende zu machen und kaufe mir ein neues Telefon. Immerhin gute 100€ günstiger als in Deutschland.
Den Nachmittag verbringe ich mit dem Einrichten des Telefons und der Planung der restlichen Tage in Südkorea.
Für China beschließe ich, 72h in Shanghai zu verbringen, da dies ohne Visum geht und von dort nach Hongkong weiterzureisen. Dort werde ich es erneut mit dem Visum versuchen. Angeblich geht der Visumsantrag dort mittels einer Agentur problemlos auch ohne dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung, Flugtickets und Hotelbuchungen (so das Internet).
Donnerstag – 08.05.2014
Nach einem gemütlichen Morgen im Hostel breche ich zum Busbahnhof auf und sitze kurze Zeit später im Bus nach Gyeongju.