Was bisher geschah: Die Entscheidung
Da die Einrichtung dieses Blogs leider erst vor kurzem passierte soll die Reihe „Was bisher geschah“ diesen Missstand beheben und auch den Weg zu meiner Weltreise beschreiben.
Die Entscheidung (für eine Weltreise)
„Hat sich irgendwie so entwickelt“ – so antworte ich auf die Frage „Wie bist du auf die Idee einer Weltreise gekommen?“. Die Reisebegeisterung wurde mir zumindest nicht vererbt. In meiner Jugend ging es nie aus dem deutschsprachigen Raum hinaus. Die erste eigene Tour ins Ausland führte mich, im Alter von 18 Jahren, nach Nizza. Den Führerschein hatte ich vor etwa 6 Monaten erhalten und dementsprechend zielsicher haben wir uns den Weg gesucht. Dieser Nizza-Urlaub legte den Grundstein für die kommenden Jahre: Frankreich, Frankreich, Frankreich. Zwischendrin mal nach Irland, England, Italien. Irgendwas plante ich immer. Häufig ging die Idee von mir aus. Das Planen und gestalten der Reisen bereitete mir Freude und rettete mich über so manche trockene Vorlesung in der Uni. Dabei konnte ich – und kann heute immer noch – viele Stunden auf Vergleichsportalen verbringen, Routen in Google Maps zusammenstellen oder Reiseberichte lesen. Geärgert habe ich mich am Ende doch nur über fehlende Zeit und Geld.
Da ich zur Uni mit der Bahn pendelte kam ich mehrmals täglich durch kleine oder größere Bahnhöfe. Allerdings lernte ich Bahnfahren nicht hassen – wäre durchaus möglich gewesen – sondern genießen. Vermutlich entwickelte sich daraus der Wunsch eine Interrail Tour zu machen. Die erste Tour führte mich sieben Tage durch Osteuropa: Prag, Bratislava, Budapest, Zagreb, Ljubljana, Salzburg. Es war für mich die erste Backpacking Tour mit Rucksack und jeder Menge Hostels.
Irgendwann zu Beginn dieser Backpacking-Zeit viel der Plan bis zum Ende der Unizeit alle Länder in Europa zu besuchen (da war der Uni Abschluss auch noch Jahre entfernt). Mit Bus, Bahn und Interrail konnte man in kurzer Zeit viele fremde Länder besuchen. Nach Europa und dem Ende des Studiums käme dann der Rest (der Welt).
So ging es weiter – mit Bus und Bahn durch Polen, das Baltikum, Finnland und mit einem kurzen Abstecher in Kopenhagen zurück nach Deutschland. Ein Jahr später dann nach Frankreich (mal wieder), Spanien und Portugal (kurzer Zwischenstopp in Brüssel auf dem Heimweg). Die Backpacking Touren wurden dabei immer länger: Drei Wochen auf der letzten Tour und doch war die Zeit an den Stationen immer zu kurz. Ich weiß noch wie neidisch ich auf einige Australier in Sevilla war, die sich nur für die Stadt und Umgebung von Sevilla eine ganze Woche Zeit nehmen konnten. Wir hingegen hasteten eigentlich immer von Stadt zu Stadt und waren nie länger als ein bis drei Tage an einem Ort.
Langsam neigte sich das Studium dem Ende. Es gab noch viele weiße Flecken in Europa und den Wunsch eine längere Zeit auf Reisen zu gehen, sich auch mal wirklich Zeit für einen Ort nehmen zu können. Aus dieser ganzen Mischung entstand der Weltreisegedanke.