Istanbul
Am frühen Mittwochnachmittag sind wir in Istanbul gelandet. Unser Zielflughafen S. Göcken liegt auf der asiatischen Seite, so dass wir mit dem Bus auf die europäische Seite zu unserem Apartment gefahren sind. Eine passende Möglichkeit sich mit der Größe und Weite dieser Metropole vertraut zu machen. Auf der über einstündigen Fahrt sind wir quasi nur durch Stadtgebiet gefahren. Auch die Anzahl der Hochhäuser hat uns alle vier überrascht. Mit so vielen Wolkenkratzern hatten wir nicht gerechnet.
Die Busfahrt endete am Taksimplatz. Von dort haben wir noch etwa 25min zum Apartment gebraucht. Das über Airbnb gebuchte Apartment war erneut ein Glücksgriff: Eine kleine Wohnung im 5 Stock mit Dachterrasse und Blick auf den Bosporus. Auch die Vermietern war super freundlich und hat uns mit vielen Tipps und Infos über Istanbul versorgt. Sie nahm uns direkt mit in ein Restaurant, in das wir wohl sonst nie gegangen wären: Es gibt einen großen, alten Steinofen, in dem alle Speisen zu bereitet werden, der Weg zu den wenigen Sitzplätzen führt durch die Küche und durch niedrige, kleine Gänge, aber das Essen war soo lecker.
Dort tranken wir dann auch unseren ersten türkischen Tee – den Chai. Schmeckte auch den Kaffeetrinkern unter unser hervorragend.
Frisch gestärkt haben wir unseren Beinen noch etwas Ruhe gegönnt und die Dachterrasse genossen.
Am Abend haben wir uns munter ins Nachtleben gestürzt und uns mit Raki vertraut gemacht.
Am Donnerstag mussten wir daher wieder etwas länger schlafen. Allerdings haben die Möwen und die Sonne das Schlafen im verglasten Teil der Dachterrasse doch beeinträchtigt.
Danach haben wir uns auf den Weg zum Galaturm gemacht. Unterwegs haben wir beim Bäcker unser Frühstück geholt. Der Blick vom Turm auf Istanbul ist beeindruckend. Leider hatten wir keinen Sonnenschein, sondern nur eine graue Wolkendecke. Weiter ging es hinab ans Wasser und über die Galatabrücke.
Danach stand unser erster Moscheebesuch an. Schuhe aus und eingetreten in die Neue Moschee. Ein riesiges Gebäude, allerdings zum Glück nicht touristisch überlaufen. Ein einziger großer, hoher Raum empfängt uns angenehm mit Teppichboden ausgelegt. Man fühlt sich direkt willkommen.
Über den Gewürzbasar arbeiten wir uns weiter den Berg hinauf Richtung Hagia Sophia und Blauer Moschee. Leider haben beide geschlossen bzw. ist gerade Gebetszeit und kein Zugang für Touristen möglich. Wir ziehen weiter zum Großen Bazar. Ein undurchsichtiges Gebäude vollgestopft mit kleinen Läden und wuselnden Menschen. Zeit für den Heimweg und Essen. Wir probieren erneut einen Restaurant Tipp unserer Vermieterin und werden wieder nicht enttäuscht. Danach zieht es uns wieder hinaus. Es wird in meinen Geburtstag hineingefeiert und Dank Zeitverschiebung einmal nach türkischer und einmal nach deutscher Zeit.
Der nächste Morgen wird daher wieder sehr gemütlich. Erst gegen Mittag brechen wir auf. Wir entschließen uns über den Bosporus auf die asiatische Seite mit der Fähre zu fahren. Vorher holen wir uns noch Sandwiches zum Frühstück. Die Bootsfahrt liefert uns ein schönes Panorama, allerdings treibt uns der starke, kalte Wind doch schnell wieder unter Deck, in den warmen Innenbereich. Mit der vor kurzem eröffneten Ubahn fahren wir unter dem Bosporus zurück auf die europäische Seite (klingt spektakulärer als es war).
Wir versuchen erneut unser Glück bei der Blauen Moschee. Diesmal klappt es – es ist gerade keine Gebetsstunde. Die Moschee ist gigantisch und beeindruckend, allerdings total überlaufen, so dass wir zeitig weiterziehen.
Die Hagia Sophia erreichen wir kurz vor Schließung der Kassen. Wir kommen noch hinein werden allerdings zügig durch das Museum geschleust und haben keine Zeit uns näher mit dem Bauwerk und seiner Geschichte zu beschäftigen. Hinzukommt, dass aktuell für Baumaßnahmen ein großes Gerüst im Innenbereich steht. Den Besuch hätten wir uns sparen können.
Danach geht es mit der zweit ältesten Ubahn der Welt zurück zu unserem Apartment. Vorher noch schnell etwas Essen und dann ruhig und eine Zeit lang gemütlich die Beine hochlegen.
Doch es ist der letzte gemeinsame Abend zu viert. Dieser Abschied will gefeiert werden und das wird er auch.
Am Samstagmittag gehen David und ich zum Barbier. Der Bart soll ab und das auf typisch türkische Art und Weise. Und da ich schon mal beim Friseur bin, gebe ich mir direkt das volle Programm: Bart, Haare, Nacken, Ohren (ja, mit Feuer) :D
Danach gibt’s noch ein Abschlussbild zu viert und schon muss David los zum Flughafen.
Wir verbleibenden drei frühstücken und laufen gemütlich über die belebte Einkaufsstraße Istiklal. Trinken gemeinsam einen letzten Chai-Tee zusammen und dann muss auch Jens aufbrechen. Den restlichen Abend machen Sandra und ich einfach mal nichts, genießen die Ruhe und waschen Wäsche.
Am Sonntag besuchen Sandra und ich dann noch die Basilic Cistern, die früher zur Wasserversorgung verwendet wurde. Ein mystisch wirkender Ort, der sich perfekt für Schaugeschichten und Märchen eignet. Auch im aktuellen Buch von Dan Brown „Inferno“ spielt ein Teil der Geschichte dort.
Da heute auch der Istanbul Marathon stattfindet fahren leider keinen Straßenbahnen, so dass wir den gesamten Weg laufen mussten. Dafür scheint heute zum ersten Mal in Istanbul die Sonne, da läuft man doch auch gleich viel lieber. Für Hin- und Rückweg brauchen wir einen guten Teil des Tages. Es bleibt nur noch kurz Zeit sich etwas hinzulegen, bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machen.