Jetzt kommt Anne: Heimkehrtext (Berlin)

6. Oktober 2014 at 13:53

Es folgt ein Gastbeitrag meiner Schwester Anne über die gemeinsame Zeit in Berlin:

Ich stehe etwas erstaunt am Flughafen Berlin Tegel. Ich bin ja wahrlich kein Vielflieger (meine Flugerfahrungen kann ich an einer Hand abzählen), aber immerhin bin ich mit Sonntagsausflügen zum Frankfurter Flughafen groß geworden und wusste schon als kleiner Stöpsel, dass die Flugzeuge dort im 9 Sekunden Takt landen. Mit den Frankfurter Dimensionen im Kopf habe ich meine Fahrt nach Tegel geplant. Da ich mich schon orientierungslos im großen Trubel stehen sah, habe ich ordentlich Zeit oben drauf gepackt. Nun ja..nach 3 Minuten stehe ich vor Gate A in Tegel, problemlos gefunden, keine Orientierungsschwierigkeiten, keine Menschenmassen, alles ganz easy.
Bis zur Landung hab ich jetzt noch jede Menge Zeit. Die Zeit kann ich mir nicht mal mit Postkarten schreiben vertreiben, da es keine Postkarten zu kaufen gibt. Auch große Abschieds- und Wiedersehensszenen kann ich nicht zum Zeitvertreib beobachten, es ist irgendwie nichts los. Zum Glück bin ich ja da, denke ich nur, ich bring genügend Emotionen für alle mit. Jan kommt nämlich wieder. Nach 11 Monaten Weltgebummel kommt mein Bruder zurück nach Deutschland und ich freue mich riesig. Das merkt auch meine Freundin Lena, die meine Vorfreude und Ungeduld via whatsapp im Liveticker mitbekommt und es folgend beschreibt.
Lena: Ein bisschen wie das Warten auf ein Baby.
Anne: Hä?
Lena: Naja, so als Außenstehende. Du bist die Gebährende und ich bin diejenige, die auf die freudige Nachricht wartet.     Schickst du mir eigentlich ein Wieder-Vereint-Selfie??
Es gab ein Wieder-Vereint-Selfie von zwei grinsenden Vogel-Kindern! Nachdem Jan noch eine gefühlte Ewigkeit an der Passkontrolle stand und mich dann hüpfend in der Menschenmenge entdeckte (ich dachte, ich sollte ihn besser auf vertraute Weise empfangen, da war das Hüpfen naheliegend), war er einfach wieder da. Eine halbe Stunde lang hab ich noch erstaunt zur Seite geguckt, und mich vergewissert, dass er jetzt wirklich wieder da ist. Und dann war es auch schon wieder normal. Es galt nicht mal wirklich aufregende Neuigkeiten auszutauschen, denn auch wenn tausende Kilometer zwischen uns lagen, so wussten wir doch eigentlich immer über einander Bescheid, der modernen Technik sei Dank.
Brüderchen und Schwesterchen in Tegel

Brüderchen und Schwesterchen in Tegel

Also alles wie immer?! Irgendwie schon. Aber besser, da ich mich nach unserem letzten Städtetrip-Desaster echt bemühte, entspannt zu sein bzw. irgendwie war das auch nicht schwer (ich weiß gar nicht, was in Hamburg damals soo schief gelaufen ist). Vielleicht lag es auch an dem Mittagsschlaf, den wir uns täglich gegönnt haben. Pandas brauchen einfach ne Menge Schlaf. Es waren zwei schöne Wiedersehens-Tage im wunderbaren Berlin, mit entspannten Spaziergängen über das Tempelhofer-Feld [groß, weit, windig], Kino [vieel Popcorn, schöner Film], nächtlichem Sightseeing [dunkel und  gar nicht mal kalt] und Döner danach [lecker], einem mega Frühstück am zweiten Tag [mit einer Freundin und Vollkornbrötchen], einer kleinen Radtour am Kanal [ach, siehts hier schön herbstig aus!], der Blueman-Group am Abend [ja lustig, aber hm..hätte auch besser sein können], Sushi in Kreuzberg [Stäbchen, grüner Tee, boah bin ich satt] und nem Bier im Jenseits [schön schön ists hier].

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Am nächsten Tag heißt‘s dann für mich auch wieder weiterziehen. Etwas traurig bin ich ja schon, dass ich die Reunion im Vogelhaus nicht miterleben kann. Aber so ist das halt. Soll jeder seine Zeit mit dem Heimkömmling haben. Ich freue mich wieder auf mehr Jan im Reallife und alle kommenden gemeinsamen Aktivitäten. Schön, dass du wieder da bist, so richtig jetzt!